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27. April 2021

Was bedeutet eigentlich lange Teigführung?

von Milena

Lange Teigführung – man hört und liest es immer wieder, aber was versteht man eigentlich darunter?

„Teigführung“ bezeichnet die Art und Weise, wie man den Teig gehen lässt, wie man den Teig führt. Kurz oder lang, kalt oder bei Raumtemperatur. Bei meinen Broten achte ich auf eine lange Teigführung, oft geht der Teig dabei viele Stunden im Kühlschrank, bei manchen Teigen auch über Nacht bei Raumtemperatur. Das hat viele Vorteile.

  • Das Mehl kann das Wasser viel besser verquellen, da es länger Zeit hat, das Wasser zu binden
  • Die Frischhaltung erhöht sich dadurch, dass mehr Wasser gebunden wird
  • Das Aroma kann sich viel intensiver entfalten
  • Die FODMAPs, die im Verdacht stehen, das Reizdarmsyndrom auszulösen werden reduziert
  • Die Verfügbarkeit von Mineralstoffen wird erhöht
  • Die Acrylamidmenge wird reduziert
  • Durch eine nur geringere Zugabe von Hefe schmeckt das Brot nicht hefig
  • Die Hefen können sich natürlich vermehren

Aber wie lange sollte ein Teig gehen?

Laut den neuesten Studien der Uni Hohenheim, ist eine Gehzeit von 2-3 Stunden ausreichend, damit die im Mehl befindlichen FODMAPs abgebaut werden.

„In der Tendenz, je mehr Hefe und je länger diese Zeit hat im Teig zu arbeiten, desto weniger FODMAP sind im Brot, was nicht weiter verwundert, da FODMAP Zuckerbestandteile sind, die als Nährsubstrat für die Hefen dienen. Auch eine Verwendung von Sauerteig und sogar eine spezielle Auswahl der Sauerteighefen kann den FODMAP-Gehalt weiter reduzieren (Fraberger et al. 2018, Menezes et al. 2019, Pejcz et al. 2019).“

Die Studie und detaillierte Infos über den FODMAP-Gehalt im Brot ist hier zu finden.

Bei einer Gehzeit von 2-3 Stunden sind die im Mehl befindlichen FODMAPs zwar reduziert, allerdings ist diese Zeit noch zu kurz, um wirklich alle oben genannten Punkte zu erfüllen.

Eine Gehzeit von 12-18 Stunden ist bei Brotbäckchen üblich. Dabei arbeite ich vor allem auch mit Vorteigen wie hauseigenen Sauerteigen oder Hefevorteigen, um schon einen Teil des Mehls vorzuverquellen und die Aromen, die sich über diese Zeit bilden zu nutzen.

Ich wurde gefragt, ob ich meine Brote auch 48 Stunden gehen lasse, da nur diese lange Teigführung das Brot verdaulich machen soll. Das ist zum einen technisch nur schwer möglich und zum anderen auch nicht nötig, um die oben genannten Vorteile einer langen Teigführung zu nutzen. 48 Stunden lange Teigführung wird in der Regel nur bei Pizza oder Baguette angewandt, also bei Teigen, die ein kleberstarkes Weizenmehl nutzen. Sauerteigbrote über 48 Stunden geführt, haben eine deutlich spürbare Säure, da der Teig bei einer so langen Gare kalt gehen muss. Diese Kälte fördert bei Sauerteigen die heterofermentativen Milchsäurebakterien, die das Brot sauer machen, je länger der Teig in der Kälte gestanden hat.

Roggen ist gänzlich ungeeignet für eine so lange Teigführung, da der Roggen ein sehr enzymaktives Getreide ist, was bedeutet, dass diese Enzyme den Teig schneller abbauen als es bei dem eher enzymschwachen Weizen oder auch Dinkel der Fall ist. Grundsätzlich gilt auch, je dunkler das Mehl, desto enzymaktiver, desto schwieriger eine lange Teigführung. Das Ergebnis wäre ein sehr klitschiges Brot, das nicht wirklich genießbar sein würde.

Fazit: Eine längere Teigführung ist immer förderlich für Geschmack und Bekömmlichkeit, dabei sind aber 12-18 Stunden völlig ausreichend, um sich diese Vorteile zu Nutzen zu machen.

Stichworte
FODMAPsTeigführungWissen
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16 Kommentare
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Kommentare:

  • antworten

    Christian Schubert

    27. April 2021

    Von dir können noch viele Bäcker was lernen 😉 wünsche dir viel Erfolg mit deinem bestimmt sehr guten Broten!

  • antworten

    Renate+Neumann

    27. April 2021

    Hallo Milena,
    Ganz toller Beitrag. Wieder einiges dazugelernt.
    LG Renate

  • antworten

    Barbara Kämpfer

    27. April 2021

    Vielen Dank! Das ist knapp und verständlich auf den Punkt gebracht! Sonst liest man ja oft recht Schwammiges und Mysteriöses zu diesem Thema.
    Grüßle und alles Gute fürs Unternehmen
    Barbara

  • antworten

    Claudia

    27. April 2021

    Liebes Brotbäckchen, Danke fürs Teilen Deines Wissens… da spürt man doch, welche Passion dahinter steht 🙏

  • antworten

    Rolf Sahli

    27. April 2021

    Danke , schon wieder was gelernt 👍

  • antworten

    Meike Gerken-Sommer

    28. April 2021

    Danke für diesen interessanten Beitrag

  • antworten

    Uwe Kienle

    28. April 2021

    Toller Beitrag!

  • antworten

    Maria Prinz

    28. April 2021

    Find ich sehr interessant und hilfreich.

  • antworten

    Susanne Skovronek

    28. April 2021

    Klasse

  • antworten

    Willi Breuer

    28. April 2021

    So lernt man immer wieder dazu. Danke

  • antworten

    Fiegl Heidemarie

    29. April 2021

    Danke für die Information und die Bestätigung dass ich es intuitiv richtig mache. Würdest du bei einem Roggenmischbrot auch kalte Stückgare über Nacht machen?🤔

    • antworten

      Milena

      29. April 2021

      Hallo Heidemarie,
      das kommt auf den Roggenanteil an. Je mehr Roggen, desto höher die Enzymaktivität, desto größer das Risiko, dass es klitschig wird. Kommt natürlich auch auf die Enzymaktivität des jeweiligen Roggens an, das ist auch sehr unterschiedlich. Daher kann ich keine pauschale Antwort geben. Ist wie mit dem aktiven Malz, das sollte man ja auch bei langer Gare nicht einsetzen. Je mehr davon, desto schneller gibt es Klitsch.

  • antworten

    Cami

    30. April 2021

    Bitte behalte es bei so kurz und übersichtlich zu erklären, ich kann noch einiges lernen und wiederholt gelesen ist auch nicht schlecht! Danke und viel Erfolg mit deinem ,,brotbaeckchen”

  • antworten

    Pingback: Ist Dinkel das bessere Getreide als Weizen? – Brotbäckchen

    27. Mai 2021
  • antworten

    Marcus

    16. März 2022

    Auch hier habe ich einen Kompromiss gefunden, um flexibler backen zu können.
    Zumeist setze ich am Abend zuvor einen Vorteig (Weizensauer) an, was ich aber auch schonmal vergesse. Dann backe ich das Brot halt ohne den Sauerteiganteil, versuche aber möglichst wenig Hefe einzusetzen. Der komplette Teig wird aber immer am Morgen angesetzt und über den Tag geführt (zwischen 4 bis 6 Stunden – je nach Verhalten, ob mit oder auch ohne Sauerteiganteil) damit wir am Abend ein frisches Brot aus dem Ofen auf dem Tisch haben mit Zutaten, die wir auch ganz genau kennen. Das ist zwar noch weit weg von der langen Führung, aber für mich der beste Kompromiss zwischen Flexibilität und dem Platz im Kühlschrank – denn einen kompletten Teig kann ich aus Platzgründen dort nicht gehen lassen. Daher bin ich bei wirklich langen Führungen auf die Außentemperatur auf dem Balkon abhängig und arbeite mit Kompromissen.

  • antworten

    Hella Rempp

    26. September 2023

    Ich möchte gerne die lange Teigführung kennen lernen,
    habe davon von eine Freundin gehört.
    Deshalb den Newsletter und weil sich auch alles so freundlich
    und gut anhört.
    Alles Liebe und Gute
    Hella

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