Wie bewahre ich meine Brote am besten auf?
Eine Frage, die mir öfter mal gestellt wird ist:
Wie bewahre ich mein Brot eigentlich am besten auf?
In diesem Beitrag möchte ich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren, über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Aufbewahrungsmöglichkeiten:
Aufbewahrung im Kühlschrank
Viele bewahren ihr Brot im Kühlschrank auf in der Vorstellung, dass es dort besonders lange frisch bleibt und nicht schimmelt. Fakt ist aber, dass das Brot im Kühlschrank viel schneller altert und auch an Geschmack verliert, als bei der Lagerung bei Raumtemperatur. Das liegt an der verstärkten Retrogradation, die vor allem bei kühlen Temperaturen schneller voranschreitet. Retrogradation bedeutet, dass die Stärke, die beim Backen durch das Wasser aufgequollen ist, das Wasser allmählich wieder abgibt, das über die Kruste verdunstet und die Krume austrocknet und bröselig macht.
Der einzige Vorteil liegt also nur darin, dass das Brot nicht so schnell schimmelt. Aber geschmacklich und vom Kaugefühl verändert sich das Brot im Kühlschrank schnell zum schlechten.
Aufbewahrung in einer Plastiktüte
Eine Aufbewahrungsmöglichkeit, die mir auch sehr häufig begegnet. Es wurde von Kunden schon kritisiert, dass meine Brote in der Plastiktüte sehr schnell schimmeln würden. Ja, das ist sehr gut möglich. Da meine Brote sehr viel (gebundene) Feuchtigkeit enthalten, sammelt sich diese Feuchtigkeit durch die Retrogradation in Form von Kondenswasser, macht die Kruste sehr weich und fördert die Vermehrung von Fremdbakterien und Keimen. Ein feuchtes Milieu ist ja bekanntlich ein schöner Ort zur Vermehrung, vor allem wenn es dann noch sehr warm in der Wohnung ist. Das Brot kann in der Plastiktüte nicht “atmen” und bietet einen perfekten Nährboden für Schimmel. Daher ist eine Aufbewahrung in einer Plastiktüte ebenfalls nicht empfehlenswert.
Aufbewahrung in der Bäckertüte
Eine Möglichkeit zur Aufbewahrung, die wenig Nachteile mit sich bringt, ist die Aufbewahrung in der Bäckertüte. Das Brot kann atmen, es sammelt sich keine Feuchtigkeit wie z.B. in der Plastiktüte, die Kruste bleibt fest bzw. trocknet mit der Zeit weiter aus, lässt aber auch die Krume nicht so schnell austrocknen. Der einzige Nachteil ist, dass der Abschnitt des Brotes austrocknet, wenn das Brot länger liegt.
Aufbewahrung auf einem Holzbrett
Eine sehr gute Variante für die Aufbewahrung ist, das Brot mit der Schnittseite nach unten auf ein sauberes Holzbrett zu stellen und ein Geschirrtuch/Leinentuch über das Brot zu legen oder die Brottüte drüber zu stülpen. So trocknet der Anschnitt nicht aus, das Brot kann “atmen”, weil das Geschirrtuch Luft durchlässt. Dadurch schimmelt das Brot nicht so schnell, die Kruste bleibt fest und hält die Feuchtigkeit im Brot. Vor allem, wenn man länger eine krosse Kruste haben möchte, eignet sich diese Aufbewahrung besonders. Am besten das Holzbrett nach jedem Brot mit etwas Essigwasser abwaschen, so hat Schimmel kaum eine Chance.
Aufbewahrung im Tontopf/Römertopf
Das ist meine bevorzugte Aufbewahrung, da der Tontopf die Feuchtigkeit des Brotes aufnimmt und auch wieder abgibt. Dadurch schimmelt das Brot sehr lange Zeit nicht, es bleibt schön frisch und feucht und der Anschnitt trocknet nicht so stark aus. Sollte es dennoch einmal schimmeln, kann man den Tontopf mit etwas Essigwasser auswaschen. Auch zur Vorsorge kann man den Topf immer mal wieder mit Essigwasser sauber machen. Was manch einer vielleicht nicht so schön findet ist, dass die Kruste bereits nach wenigen Stunden im Tontopf schon weich wird.
Auch Brotkästen aus Holz, die nicht luftdicht abschließen haben einen ähnlichen Effekt. Nicht ratsam dagegen sind Brotkästen, die komplett luftdicht abschließen und so ähnlich wie bei der Plastiktüte das Wasser sammeln. So hat man wieder einen guten Nährboden für Schimmel.
Uwe
Es gibt da noch die klassischen Brotdosen, bzw. Boxen aus emailliertem Metall oder aus Holz. Ich persönlich nutze eine Brotbox aus Metall. Diese hat zwar nur wenige Luftlöcher an der Rückseite, doch durch häufiges Öffnen der Box und Entnahme der Brote, um ein paar Scheiben abzuschneiden gelangt meiner Meinung nach genügend Luft ans Brot. Auf den Boden der Box lege ich etwas Backpapier aus, worauf ich halbierte Brote (damit der Deckel der Box auch schliesst) mit der Schnittkante Stelle. 1 x in der Woche reinige ich die Box mit Apfelessig und lasse sie auslüften, damit der Essiggeruch verschwindet. Dann wechsle ich auch gleich das Backpapier aus.
So halten meine (selbstgebackenen) Brote mindestens eine Woche frisch. Je nach Brotart sogar bis zu zwei Wochen.
Uwe
Ach ja, eine Aufbewahrungsmethode habe ich noch vergessen. Da ich mein Brot ausschliesslich selbst backe und mir, bzw. uns, alle 14 Tage gleich mehrere Brote backe, halbiere ich die ausgekühlten Brote und friere sie in Gefrierbeuteln ein. Wenn ich abends sehe, dass wir am nächsten Tag Brot benötigen, lege ich die gewünschten gefrorenen Brote in noch verschlossenen Gefrierbeuteln auf ein Rost und lasse sie so über Nacht bei Zimmertemperatur auftauen. Morgens dann aus dem Beutel nehmen und noch für einige Zeit mit der Schnittkante auf ein Holzbrett stellen. Dann ab in die Box.